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The Rudolf Steiner Archive

a project of Steiner Online Library, a public charity

Supplements to Member Lectures
GA 246

13 August 1914, Dornach

Translated by Steiner Online Library

65. Samaritan First Aid Course I

There are two types of bleeding wounds:

1. arterial blood. This is bright red and comes in streams or gushes, it spurts. Here the wound must be bandaged from the wound to the heart organism, i.e. on the limbs from bottom to top. The end of the bandage is [split], knotted and the two outermost tips are placed around the bandage and tied tightly - not on the wound!

2. venous blood. This is dark red or bluish in color. Then, firstly, the wound itself must be bandaged (as above, but remaining only at the site of the wound itself), and secondly, the circulation of blood must be closed off so that the wound is between this first bandage and the body [(i.e. under the wound in the case of the arm)]. It must not be too long, there must be no stiffness or blueness of the fingers; then it should be loosened.

3. head wound. The bandage is placed around the head a few times and then turned vertically in the other direction. The place where this is done is held in place by the following turns. More turns over the wound than vertically on it! Finally, finish with a safety pin, preferably on top of the head (but not on the wound!).

In all three cases, gauze should be placed on the wound first, then absorbent cotton. [Gauze is best first, then absorbent cotton].

In the first and second cases, or in the case of a broken arm, place it in a cloth first. Triangular cloth or, if square, fold it twice. Place the hand of the affected arm on the tip of the cloth, fold it over, place one of the other two tips over the shoulder (in the case of the left arm over the right shoulder), the other over the other shoulder [(i.e. left shoulder in this case)]. Tie together at the back. The end of the last lace is first wrapped a little around the hand. You can pin the hand together with the cloth with a safety pin so that you can get the hand or arm up.

For wounds with arterial blood, the arm must be held up during dressing. If there is no one around to help, the arm should be propped up on something.

Wounds must be kept at rest; also do not touch them too much with water! If they become dirty, they should first be cleaned with an anti- or aseptic agent (wash hands aseptically for five minutes first, boil instruments and so on). If the wound is not dirty, it should be left completely alone. The area around the wound can be cleaned well. All antiseptic agents and so on hold back the healing power very much. The main healing power comes from the organism itself. 4. if there is no bandage to tie the wound, the artery above the wound (pulse, upper arm, neck artery) should be kept stiffly closed, perhaps for 10 to 15 minutes.

5 If the wrist is broken, use a fairly wide, strong bandage. Stretch out the hand well. When winding, start with the hand. Wrap the first turn over the thumb at an angle, then the hand without the thumb. Fold the bandage over each time you go up. Leave the elbow free and bandage a little beyond the elbow[; finish with safety pins]. In an emergency, it can be done with any cloth.

6 Broken lower leg. The shoe and stocking are quickly cut downwards. Hold the leg by the foot and stretch it out well. Place a large piece of absorbent cotton around the leg. Then place a piece of wood, stick or umbrella or whatever is as flat as possible underneath and to the right and left of the leg. Tie this together in three different places with bandages cut into strips (1. above the knee, 2. at the ankle, 3. in the middle - just not at the fracture site). Tie the knots on the wood, not on the leg.

Hold the leg up. Place a pillow or similar under the leg.

7 Splintered skullcap. Cut away the hair or, in an emergency, comb it away. A cloth cut open on the left and right is placed over the head, the front tips are knotted together crosswise behind the head, the back tips in front of the head. The back tips must be tied together first, as this gives them strength. The same can also be used in the case of a head wound if there is no bandage, but then of course first apply gauze or absorbent cotton. Can also be used for chin injuries. The uppermost tips are simply placed behind the head, the lowermost ones over the head (but crosswise).

8. nose wound or damage. Gauze, absorbent cotton, then bandage over the nose and vertically on top. Over the ears, as with the head wound, or with a split bandage as above.

Samariterkurs Verbandkurs I

Es gibt zweierlei Arten blutender Wunden:

1. Arterielles Blut. Dieses ist hellrot und kommt in Strömen oder Güssen, es spritzt. Hier muss verbunden werden von der Wunde zum Herz-Organismus hin, also an den Gliedmaßen von unten nach oben. Das Ende des Verbandes wird [gespalten], geknotet und die beiden äußersten Spitzen um den Verband herum gelegt und festgebunden - nicht auf der Wunde!

2. Venöses Blut. Dieses ist dunkelrot oder bläulich. Dann muss erstens die Wunde selbst verbunden werden (wie oben, aber nur an der Stelle der Wunde selbst bleibend), und zweitens muss der Blutumlauf abgeschlossen werden, und zwar so, dass die Wunde zwischen diesem ersten Verband und dem Organismus ist [(also beim Arm unter der Wunde)]. Es darf nicht allzu lang geschehen, es darf keine Steifheit oder Bläue der Finger auftreten; dann sollte er gelockert werden.

3. Kopfwunde. Der Verband wird einige Male um das Haupt gelegt und dann mit einem senkrechten Umschlagen des Verbandes in die andere Richtung gebracht. Die Stelle, wo dieses geschieht, wird festgehalten durch die folgenden Windungen. Mehr Windungen über die Wunde hinübergehend als senkrecht darauf! Zum Schluss mit einer Sicherheitsnadel abschließen, am besten oben auf dem Kopf (nur nicht auf der Wunde!).

In allen drei Fällen soll zuerst Mull, dann Watte auf die Wunde gelegt werden. [Am besten ist zuerst Mull, dann Watte.]

Beim ersten und zweiten Fall oder bei einem gebrochenen Arm, diesen zuerst in ein Tuch legen. Dreieckiges Tuch oder wenn viereckig, dieses doppelt falten. Die Hand des betreffenden Armes wird auf die Spitze des Tuches gelegt, dieses umgeschlagen, von den beiden anderen Spitzen wird eine über die Schulter (beim linken Arm über die rechte Schulter) gelegt, die andere über die andere Schulter [(also hier linke Schulter)]. Auf dem Rücken zusammenbinden. Das Ende der letzten Spitze wird zuerst ein wenig um die Hand herübergeschlagen. Man kann die Hand mitsamt dem Tuch mit einer Sicherheitsnadel feststecken, damit man die Hand oder den Arm hochbekommt.

Bei der Wunde mit arteriellem Blut muss der Arm während des Verbindens hochgehalten werden. Wenn niemand in der Nähe ist, der dabei behilflich sein kann, dann sollte der Arm auf etwas aufgestützt werden.

Wunden müssen in Ruhe gehalten werden; auch nicht zu viel mit Wasser berühren! Wenn sie schmutzig werden, so sollen sie zuerst mit einem anti- oder aseptischen Mitteln gereinigt werden (Hände zuerst fünf Minuten aseptisch waschen, Instrumente und so weiter auskochen!). Ist die Wunde nicht schmutzig, dann sol] man sie ganz in Ruhe lassen. Um die Wunde herum kann man gut reinigen. Alle antiseptischen Mittel und so weiter halten sehr die Heilkraft zurück. Die hauptsächlichen Heilkräfte kommen doch aus dem Organismus selbst. 4. Wenn kein Verbandszeug zum Abbinden vorhanden ist, soll man die Arterie über der Wunde (Puls-, Oberarm-, Halsarterie) steif zuhalten, vielleicht 10 bis 15 Minuten.

5. Bei gebrochenem Handgelenk nehme man ziemlich breiten, starken Verband. Die Hand gut ausstrecken. Beim Winden mit der Hand anfangen. Die erste Windung über den Daumen schief wickeln, dann die Hand ohne Daumen. Beim Höherhinaufkommen jedes Mal den Verband umschlagen. Den Ellbogen freilassen und noch etwas über den Ellbogen hinaus verbinden[; mit Sicherheitsnadeln abschließen]. Im Notfalle kann es mit jedem Tuch gemacht werden.

6. Gebrochener Unterschenkel. Schuh und Strumpf werden rasch nach unten zu durchgeschnitten. Das Bein beim Fuß festhalten lassen und gut ausstrecken. Großes Stück Watte um das Bein herum legen. Dann ein Stück Holz, Stock oder Regenschirm oder was auch so flach ist wie möglich unterhalb und rechts und links vom Bein legen. Dieses wird an drei verschiedenen Stellen mit in Streifen geschnittenem Verbandszeug zusammengebunden (1. oberhalb des Knies, 2. beim Knöchel, 3. in der Mitte - nur nicht an der Bruchstelle). Die Knoten auf das Holz, nicht auf das Bein.

Das Bein hochhalten. Kissen oder dergleichen unter das Bein legen.

7. Zersplitterte Schädeldecke. Die Haare wegschneiden oder im Not fall wegkämmen. Ein links und rechts aufgeschnittenes Tuch wird über den Kopf gelegt, die vorderen Spitzen hinter dem Kopf kreuzweise zusammengeknotet, die hinteren vor dem Kopfe. Zuerst müssen die hinteren Spitzen vorn zusammengebunden werden, da das Festigkeit gibt. Dasselbe kann man auch im Falle einer Kopfwunde anwenden, wenn Verbandszeug fehlt, dann aber selbstverständlich zuerst Gaze oder Watte auflegen. Auch bei Kinnbeschädigungen zu gebrauchen. Die obersten Spitzen werden einfach hinter das Haupt gelegt, die untersten über das Haupt (aber kreuzweise).

8. Nasenverwundung oder -beschädigung. Gaze, Watte, dann Verband über die Nase und senkrecht darauf. Über die Ohren, wie bei der Kopfwunde oder auch mit verspaltenem Verband wie oben.