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The Rudolf Steiner Archive

a project of Steiner Online Library, a public charity

Supplements to Member Lectures
GA 246

25 February 1913, Mannheim

Translated by Steiner Online Library

55. On Life Between Death and New Birth

Theosophy should not become theory, but the elixir of life, and it will become that if one recognizes its effects.

A man dies; a seer gets in touch with him and learns that this man is unhappy because he can no longer connect with his still living wife, whom he loved very much on earth. The connection cannot be established because the woman has not awakened in herself the higher life to which Theosophy is supposed to lead.

Two people live together; one is a Theosophist, the other fights Theosophy, but precisely because he fights it, a longing for Theosophical knowledge lives within him. The latter dies. The former can read to the deceased from Theosophical writings and thereby help him.

People who were unscrupulous here must serve the spirits in Kamaloka who bring illness and death to people. People who were mendacious here must serve the evil spirits.

Christian Rosenkreutz made an agreement with Buddha that he would give up his work on earth and ascend to Mars to work there as the Prince of Peace, where he underwent a kind of crucifixion. From there he also helps human souls when they have to pass through the sphere of Mars.

In the sphere of the Moon, Mercury, Venus and so on, man, when he passes by, buries his deeds, his virtues and mistakes between death and new birth; they are written there until they can be erased again after atonement.

People who are suddenly torn from life by misfortune form the succor for the good spirits who counteract the evil spirits just mentioned. If someone wanted to take their own life in order to help the good spirits, it would be pointless. The sacrifice would not be accepted. - Only external misfortune can bring this about. Even people who die young, suddenly, not through old age, help the good spirits.

After death, the soul grows up to the planets; for re-embodiment, it then becomes smaller and smaller until it becomes a small sphere, which then incarnates at conception.

The fairy tale of the stork was quite good; and the enlightenment endeavor is quite inclined to explain the becoming of man materially only. The fairy tales said that a child cannot come into being solely from what the father and mother could give. At one time, all people knew about repeated earthly lives. This knowledge must have been lost to them. Now Theosophy is bringing this knowledge back and giving many people the redemptive feeling that comes from remembering something valuable that you could not remember with all your efforts.

The moment is shattering for the seer to see when a person has discarded everything that still connected him to his previous life on earth and looks forward to the future and a new birth. But a soul trained by theosophy will not have to go through this great pain, because it approaches a new life with knowledge.

A saying of Luther's: When I am angry, I can preach best - means: Suppressed, defeated anger descends into the subconscious and comes up as love.

Über das Leben Zwischen Tod und Neuer Geburt

Die Theosophie soll nicht Theorie, sondern Lebenselixier werden, und das wird sie, wenn man erkennt ihre Wirkungen.

Ein Mensch stirbt; ein Seher setzt sich mit ihm in Verbindung und erfährt, dass dieser Mann unglückselig ist, weil er sich nicht mehr in Verbindung setzen kann mit seiner noch lebenden Frau, die er sehr liebte auf Erden. Die Verbindung kann nicht hergestellt werden, weil die Frau nicht erweckt hat in sich das höhere Leben, wozu Theosophie führen soll.

Zwei Menschen leben miteinander; der eine ist Theosoph, der andere bekämpft die Theosophie, aber in seinem Innern lebt, gerade weil er sie bekämpft, Sehnsucht nach theosophischen Erkenntnissen. Der letztere stirbt. Der erstere kann dem Toten vorlesen aus theosophischen Schriften und hilft ihm dadurch.

Menschen, die hier gewissenlos waren, müssen im Kamaloka dienen den Geistern, die Krankheit und Tod den Menschen bringen. Menschen, die hier lügenhaft waren, müssen dienen den bösen Geistern.

Christian Rosenkreutz traf ein Abkommen mit Buddha, dass er sein Erdenwirken aufgab und zum Mars emporstieg, um dort als Fürst des Friedens zu wirken, wo er eine Art Kreuzigung durchmachte. Von dort hilft er auch den Menschenseelen, wenn sie die Marssphäre zu durchziehen haben.

In der Sphäre Mond, Merkur, Venus und so weiter gräbt der Mensch, wenn er vorbeikommt, zwischen Tod und neuer Geburt seine Taten ein, seine Tugenden und Fehler; sie stehen dort geschrieben, bis sie nach Abbüßung wieder ausgelöscht werden können.

Menschen, die bei einem Unglück plötzlich aus dem Leben gerissen werden, bilden den Sukkurs für die guten Geister, die den bösen, eben genannten Geistern entgegenwirken. Wenn nun jemand sich selbst das Leben nehmen wollte, um den guten Geistern damit zu Hilfe zu kommen, so wäre dies zwecklos. Das Opfer würde nicht angenommen. - Nur Unglück von außen kann dies herbeiführen. Auch Menschen, die jung sterben, plötzlich, nicht durch Alterstod, helfen den guten Geistern.

Nach dem Tode wächst die Seele bis zu den Planeten heran; zur Wiederverkörperung wird sie dann immer kleiner und kleiner, bis sie zu einer kleinen Kugel wird, die dann bei der Empfängnis sich verkörpert.

Das Märchen vom Storch war ganz gut; und die Aufklärungsbestrebung ist durchaus danach angetan, das Werden des Menschen materiell nur zu erklären. Die Märchen sagten eben, dass ein Kind nicht entstehen kann nur allein aus dem, was Vater und Mutter geben konnten. Einst wussten alle Menschen von den wiederholten Erdenleben. Dieses Wissen musste ihnen verloren gehen. Nun bringt die Theosophie diese Erkenntnis wieder und gibt vielen Menschen das erlösende Gefühl, was man hat, wenn man sich auf etwas Wertvolles, auf das man sich mit aller Mühe nicht besinnen konnte, wieder besinnt.

Erschütternd ist für den Seher zu sehen der Moment, wo der Mensch abgelegt hat alles, was ihn mit dem früheren Erdenleben noch verband, und entgegensieht der Zukunft und einer neuen Geburt. Aber eine durch Theosophie geschulte Seele wird diesen großen Schmerz nicht durchzumachen haben, weil sie wissend entgegengeht einem neuen Leben.

Ein Lutherspruch: Wenn ich zornig bin, kann ich am besten predigen - bedeutet: Unterdrückter, besiegter Zorn steigt ins Unterbewusstsein herab und kommt herauf als Liebe.